Tetsuya Nomura, der Mastermind hinter den Charakterdesigns von Final Fantasy und Kingdom Hearts, enthüllte kürzlich den überraschend einfachen Grund für das auffallend gute Aussehen seiner Charaktere. In einem Interview mit der Zeitschrift Young Jump führte Nomura seine Designphilosophie auf die aufschlussreiche Frage eines High-School-Klassenkameraden zurück: „Warum muss ich auch in der Spielwelt hässlich sein?“ Diese beiläufige Bemerkung fand großen Anklang und prägte Nomuras Überzeugung, dass Videospiele einen Ausweg bieten sollten, auch einen ästhetisch ansprechenden.
„Ich möchte in Spielen gut aussehen“, erklärte Nomura seine Herangehensweise an die Gestaltung der Protagonisten. Das ist keine bloße Eitelkeit; Er glaubt, dass die visuelle Anziehungskraft die Bindung und das Einfühlungsvermögen der Spieler fördert. Unkonventionelle Designs, so argumentiert er, können Charaktere schaffen, die zu unterschiedlich sind, als dass Spieler sich leicht mit ihnen identifizieren könnten.
Nomura scheut jedoch nicht gänzlich vor exzentrischen Designs zurück. Seine wilderen Experimente behält er sich für Antagonisten vor und nennt als Paradebeispiele Sephiroth aus FINAL FANTASY VII und Organisation XIII aus Kingdom Hearts. Er glaubt, dass die Wirkung dieser ausgefallenen Designs durch die Persönlichkeit der Charaktere verstärkt wird und so einen zusammenhängenden und einprägsamen Bösewicht schafft.
Als Nomura über seine frühere Arbeit in FINAL FANTASY VII nachdachte, gestand er einen hemmungsloseren Ansatz ein, der zu Charakteren wie Red XIII und Cait Sith führte. Dieser jugendliche Überschwang habe, wie er anmerkt, zum einzigartigen Charme des Spiels beigetragen. Er legt bei seinen Entwürfen Wert auf akribische Details und ist davon überzeugt, dass selbst kleine Entscheidungen zur Persönlichkeit einer Figur und zur Gesamterzählung beitragen.
Wenn Sie das nächste Mal in einem Nomura-Spiel einem auffallend attraktiven Helden begegnen, denken Sie im Wesentlichen an den einfachen Wunsch nach Attraktivität im Spiel, der seine Designphilosophie beflügelte. Warum ein Held sein, könnte er fragen, wenn man dabei nicht gut aussehen kann?
Das Interview ging auch auf Nomuras möglichen Rückzug in den kommenden Jahren ein, der mit dem erwarteten Abschluss der Kingdom Hearts-Reihe zusammenfällt. Er integriert aktiv neue Autoren, um neue Perspektiven einzubringen, mit dem Ziel, dass Kingdom Hearts IV ein entscheidender Schritt zum Finale der Serie wird. Er erklärte seine Absicht, die Serie fertigzustellen, obwohl der Zeitpunkt seines Rücktritts ungewiss bleibt.